Geschichte
Gerdrup kann auf eine lange Geschichte als Außenposten zurückblicken. Im Jahr 1170 wird ein Tue Karlsen als Besitzer des Hofes erwähnt. Der Hof hat ein wechselhaftes Leben mit verschiedenen Besitzern und dadurch komplizierten Erbschaftsverhältnissen hinter sich. Ursprünglich war Gerdrup von einem Wassergraben umgeben, von dem noch ein kleiner Teich im Garten zeugt.
Wahrscheinlich wurden die Gebäude nach der schwedischen Invasion im Jahr 1658 stark beschädigt. Joachim Frederik Vind ließ daher 1664 ein neues Hauptgebäude errichten, einen dreiflügeligen, eingeschossigen Fachwerkbau.
1760 kaufte Morten Iversen Qvistgaard Gerdrup und das nahe gelegene Gut Lyngbygaard, das aus den Ländereien des 1658 niedergebrannten Dorfes Lynge entstanden war.
Der jüngste Sohn von Morten Qvistgaard, Peter Christoffer Qvistgaard, übernahm die Güter 1799 nach dem Tod seines Vaters. Nur acht Jahre später fiel er jedoch in der Schlacht von Herfølge 1807 gegen die Briten, und seine Witwe, Anna Henriette Elisabeth Qvistgaard, führte die Güter weiter. Im Garten von Gerdrup wurde ein Denkmal zu Ehren von Peter Christoffer Qvistgaard errichtet, der Hauptmann in der Landwehr war.
Im Jahr 1820 ließ Anna Henriette Elisabeth Qvistgaard das älteste der heutigen Gebäude errichten, das Besenhaus mit dem Tor und die Scheune. Nach ihrem Tod wurden die Ländereien zwischen den Söhnen aufgeteilt, und Gerdrup und Lyngbygaard gingen somit an jeden Zweig der Familie.
Victor Qvistgaard war in den Jahren 1864-66 für den Bau des heutigen Hauptgebäudes von Gerdrup verantwortlich. Victor Qvistgaard holte sowohl von R. Unmach als auch von Gustav Friedrich Hetsch Vorschläge für das neue Hauptgebäude ein, doch die Wahl fiel auf den Vorschlag von R. Unmach. Das relativ kleine Hauptgebäude liegt anmutig auf einem kleinen Bergrücken hinter dem Hof. Die Inspiration durch die italienische Villa ist in der Architektur des Hauptgebäudes offensichtlich.
1919 wurden Gerdrup und Lyngbygaard wieder unter einem Eigentümer vereint, als Holger Fabricius, der Sohn von Tofa Alvilda Qvistgaard und Peter Frederik Fabricius, Gerdrup vom anderen Zweig der Familie kaufte.
Der derzeitige Eigentümer von Gerdrup ist ein Familienunternehmen, das von Peter Fabricius, dem Sohn von Holger und Kirstine Fabricius, im Rahmen eines Generationswechsels bei Gerdrup-Lyngbygaard Estates gegründet wurde und an dem die fünf Töchter und zwölf Enkel von Peter und Mary Fabricius beteiligt sind. Die jüngste Generation der heutigen Aktionäre sind somit die vierfachen Urenkel von Morten Iversen Qvistgaard.
Das Hauptgebäude wird von der Familie als Versammlungsort bei Festen und anderen Gelegenheiten genutzt. Das Haus steht heute mit den Originalmöbeln vom Anfang des 20. Dieser Ort bietet einen einzigartigen Einblick in das Leben auf einem Gutshof, wie es früher einmal war.